Rollenbahn-System mit Friktionsrollen-Prinzip und weitgehend ohne Pneumatik

Jan Gerd Harbers, Projektingenieur Transportsysteme bei thyssenkrupp Automation Engineering

Der stabilste Standard, seit es Rollenbahnen gibt: Wie unser Friktionsrollenbahn-System funktioniert und was das für Werker und Werksleiter bedeutet.

Wir haben uns entschlossen, unser lange erprobtes Transportsystem als Einzellösung anzubieten, auch abseits des Projektgeschäftes. Ein Unterschied zu den Rollenbahnen vieler Mitbewerber ist, dass wir weitestgehend auf Pneumatik verzichten. Unsere Lösung setzt zudem auf das Friktionsrollen-Prinzip. Warum wir das machen und was das für Sie als Werksleiter, Einkäufer oder Integrator bedeutet, erfahren Sie hier von Jan Gerd Harbers, Projektingenieur bei thyssenkrupp Automation Engineering.

In unseren Rollenbahn-Systemen verzichten wir weitestgehend auf Pneumatik, um die Energiekosten zu senken

Unser Transportsystem bluetrans wird ganz klassisch von einem Elektromotor angetrieben. Dennoch unterscheidet sich bluetrans von den Produkten vieler Mitbewerber – vor allem in der langfristigen Wirtschaftlichkeit: unser Rollenbahn-System ist so konstruiert, dass es energieeffizient und enorm langlebig arbeitet. Unsere Funktionseinheiten, im Wesentlichen die Stoppelemente, werden ebenfalls elektrisch, statt von Pneumatik angetrieben. Pneumatik lockt zwar mit dem Vorteil, etwas kleiner konstruieren zu können und im Materialpreis etwas günstiger zu sein. Aber der einmalige Materialpreis und die Größe sind nur zwei Faktoren. Langfristig schauen wir lieber auf die Gesamtkosten. Rollenbahn-Systeme, die vor allem auf Pneumatik setzen, sind im laufenden Betrieb langfristig meist kostenintensiver.

Unsere Stopper nutzen Elektromagnete, weil wir immer möglichst geringe Gesamtkosten für unsere Kunden im Blick haben. Statt Pneumatik nutzen wir 24 Volt und maximal 2 Ampere. Das ist langfristig günstiger.

Jan Gerd Harbers
Projektingenieur Transportsysteme bei thyssenkrupp Automation Engineering

Warum wir weitgehend auf Pneumatik verzichten

Wenn Sie das hier als Ingenieur lesen, ist Ihnen das natürlich klar. Für alle anderen ist es aber interessant, weil wir häufig gefragt werden, wieso wir unsere Rollenbahn-Systeme seit Jahrzehnten weitgehend ohne Pneumatik konstruieren. Pneumatik ist immer vergleichsweise verlustbehaftet. Das beginnt damit, dass ein Kompressor die Luft für den Antrieb komprimieren muss. Dabei geht Energie durch Abwärme verloren. Des Weiteren gibt es bei der Pneumatik immer Leitungsverluste, denn: Es geht Luft „auf dem Weg“ verloren, sowohl durch Strömungswiderstand als auch durch Leckagen.

Manchmal sind unsere Kunden aufgrund der enormen Haltbarkeit unserer Systeme sogar ein wenig irritiert. Unser Rollenbahn-System läuft bei diversen Kunden deutlich länger als die eigentlich geplante Anlagenlaufzeit

Jan Gerd Harbers, Projektingenieur Transportsysteme bei thyssenkrupp Automation Engineering

Warum unser Friktionsantrieb nicht nur günstig, sondern wartungsfrei ist

Unser Transportsystem funktioniert nach dem Friktionsrollen-Prinzip, was die Verfügbarkeit im Betrieb erhöht und Wartung beinahe unnötig macht. Das Friktionsrollen-Prinzip erlaubt uns eine Konstruktion, die an keiner Stelle eine Schmierung, einen Ölwechsel oder eine nachträgliche Einstellung nötig macht. Das Rollenbahn-System nach dem Friktionsrollen-Prinzip läuft einfach durch, geräuscharm und unauffällig. Häufig kommt es vor, dass Kunden ein und dasselbe Transportsystem in mehreren Produktionsanwendungen wiederverwenden.

Die Laufrollen unserer Rollenbahn-Systeme bestehen aus Stahl oder Polyurethan. Die Seitenführung funktioniert über Stahlrollen an den Werkstückträger-Ecken, die am Rollenbahnsegment abrollen oder über Bundscheiben, die den Werkstückträger in der Spur halten. Die Friktionsstellen selbst sind aus Materialpaarungen, die auch nach Jahrzehnten kaum merklich verschleißen. Auch die Friktionsstellen selbst sind aus einer optimierten Materialpaarung, die erst nach Jahrzehnten verschleißt. Klar gibt es Antriebsketten, die alle 5 bis 10 Jahre mal gewechselt werden müssen, aber die Bahn inklusive der Friktionsmechanik ist sehr verschleißfest.

Rollenbahn mit Friktionsrollen-Prinzip in Aktion: 3 Vorteile für den Betreiber

Was bekommt der Werker von unserem Transportsystem mit? Nichts – in dreierlei Hinsicht. Elektromagnete machen unsere Rollenbahnen robuster, leiser und sicherer als pneumatische Rollenbahn-Systeme.

1. Weniger Instandhaltungseinsätze sorgen für eine reibungslose Fertigung

Stillstand ist teuer. Durch die Wartungsfreiheit und die große Robustheit des Rollenbahn-Systems erreichen Sie als Betreiber eine deutlich höhere Verfügbarkeit der Linie. Das wiederum erzeugt eine höhere Ausbringung.


2. Der Werker ist sicher

Auch für die Arbeitssicherheit ist gesorgt. Bei Stillstand des Werkstückträgers oder falls ein Werker irgendwie in das Rollenbahn-System eingreift, bleiben die Rollen stehen. Ein Rollenbahn-System nach dem Friktionsrollen-Prinzip ist eigensicher. Bedeutet: Selbst im Fehlerfall tritt am Band kein unsicherer Zustand auf. Die Übergangswellen sind abgedeckt.


3. Es ist leiser - zumindest etwas

Sie kennen wahrscheinlich das Zischen der Pneumatik und das Rasseln der Ketten in Ihren Werken. Mit bluetrans ist es in Zukunft ein wenig leiser im Werk, denn viele Geräuschquellen fallen weg: Elektromagnete arbeiten leise dort, wo eigentlich Pneumatik wäre. Auf durchgehende Ketten haben wir verzichtet. Und auch abseits davon arbeitet ein Rollenbahn-System auf Basis eines Friktionsrollen-Prinzips sehr leise. Davon profitieren vor allem Ihre Mitarbeiter.

Sie möchten mehr über unser jahrzehntelang optimiertes Rollenbahn-System nach dem Friktionsrollen-Prinzip erfahren? Dann lesen Sie hier mehr über unser Transportsystem.